Vom (K)Altbau zum Warmbau
Freiheit ist auch, so zu wohnen, wie man es schon immer wollte. Dazu braucht es nicht viele Quadratmeter Wohnfläche und auch kein neues Haus – aber eine Idee, wie aus einem Altbau der persönliche Lieblingsbau werden kann.
Peter Dahms hat seinen Traum vom Wohnen in einem betagten Siedlungshäuschen in Hohen Neuendorf bei Berlin klimafreundlich und gestalterisch sehenswert verwirklicht.
Berlin kennt jeder. Das Städtchen Hohen Neuendorf hingegen, das nordwestlich direkt an die äusseren Bezirke der Haupstadt anschliesst, ist über seine Grenzen hinaus nur für seinen wohl prominentesten Neubürger bekannt: Der gebürtige Ostberliner Rapper Sido hat vor einigen Jahren die Stadtflucht ergriffen und ist in die Gemeinde im Landkreis Oberhavel gezogen.
Genauso viel Lust auf weniger Metropolen-Stress und mehr Luft zum Atmen hatte der gebürtige Westberliner Peter Dahms, heute 62, als es ihn 2001 ebenfalls "raus aufs Land" nach Hohen Neuendorf zog. Allerdings zunächst in eine Mietwohnung – Eigentum kam für ihn lange nicht infrage. Das änderte sich, als ihm ein Kollege immer wieder vorrechnete, wie viel Geld er damit verschenken würde. "Er hat mich so lange bekniet, bis ich es gemacht habe. Das hat aber ein paar Jahre gedauert", schmunzelt Peter Dahms.
Liebhaberobjekt mit Potenzial
Im Jahr 2008 entdeckte er sein Traumhäuschen in der Jacob-Wins-Strasse in Hohen Neuendorf inmitten einer Siedlung aus den 1930er-Jahren. Peter Dahms erkannte in dem renovierungsbedürftigen Haus mit dem spitzen Satteldach, das 80 Quadratmeter ausgebaute Wohnfläche und 1.100 Grundstück besass, sofort das Potenzial, das er suchte: "Wohl jeder langjährige Mieter träumt von mehr Abstand zum Nachbarn, von mehr Ruhe und der Möglichkeit, die Räume so auszubauen, wie es ihm gefällt", zählt Peter Dahms auf. Das war hier definitiv gegeben. Es konnte losgehen.
So ein warmer Grauton als Leitfarbe, zusammen mit den weissen und dunkleren Akzenten, strahlt eine Modernität aus, die einen aber nicht anschreit.
Bauherr Peter Dahms
In Etappen zum zeitgemässen Wohngefühl
In den vergangenen 30 Jahren war weder in den Räumen noch an der Fassade etwas gemacht worden. Doch Peter Dahms liess sich nicht hetzen und ging die Renovierung zusammen mit seiner Frau Schritt für Schritt an. Zunächst war das Dach mit neuer Eindeckung und Dämmung an der Reihe. Die alten Fenster wurden durch zeitgemässe, energieeffizientere Exemplare ersetzt. Bleiben durfte die sehr leistungsfähige Ölheizung, die der Vorbesitzer eingebaut hatte. Die Renovierung der bestehenden Wohnräume und den Dachausbau nahm der gelernte Malermeister, der seit 25 Jahren als Technischer Berater bei Brillux arbeitet, selbst in die Hand. Bad und Küche wurden entkernt und komplett neu aufgebaut. Mittelpunkt des häuslichen Lebens ist seit der Innenraumrenovierung der Kaminofen, den Peter Dahms "schon immer haben wollte." Doch zur wirklichen Behaglichkeit fehlte in dem Häuschen noch etwas ganz Entscheidendes – das wohlige Gefühl von zugfreier Wärme. Nach aussen hin war das Einfamilienhaus einfach zu schlecht gedämmt. "Wenn man im Winter aus den alten Küchenschränkchen, die an der Aussenwand hingen, einen Teller nahm, war der eisekalt und musste erst mal unters warme Wasser", beschreibt Peter Dahms das Phänomen. Keine Frage: Zwei Jahre nach dem Hauskauf war die Fassade an der Reihe.
Deutlich bessere Barriere gegen Wärmeverluste
Als Mann vom Fach ging Peter Dahms bei der aussenseitigen Wärmedämmung der Fassade und der Perimeterdämmung der Kelleraussenwände keine Kompromisse ein. Die Dämmplattenstärke (12 cm dicke Hartschaumplatten) wurde so ausgelegt, dass sich der U-Wert der Gebäudehülle – also hier: das Mass des Wärmeverlusts durch die Fassade – um das siebeneinhalbfache von 1,754 auf 0,23 verbessern würde.
Der Hausbesitzer entschied sich für das patentierte Brillux Wärmedämm-Verbundsystem Qju. "Mit diesem besonderen Nut- und Feder-System lässt sich eine perfekt ebene Oberfläche schaffen", weiss Peter Dahms. Ausgeführt hat die gesamten Fassadenarbeiten inklusive Wärmedämmung Malermeister Wolfgang Büchner aus Hohen Neuendorf. Er betont noch weitere Vorteile: "Das Qju-System macht wenig Schmutz auf der Baustelle und lässt sich unheimlich schnell überarbeiten. Nach dem Verkleben der Dämmplatten kann man bereits nach drei oder vier Stunden armieren – und muss nicht wie bei vielen anderen Dämmsystemen drei bis vier Tage lang warten."
Mit einfachen Mitteln gestalterisch viel verändern
Von Anfang an war für Peter Dahms klar, dass der Charakter des Hauses erhalten und an der Fassade weiterhin ablesbar sein sollte. Deshalb sah sein Farbentwurf behutsame, aber wirkungsvolle Gestaltungsmittel vor.
Mit drei unterschiedlichen Putzstrukturen aus dem Brillux Sortiment – körniger Kratzputz für die Fassadenfläche, Feinputz für die Leibungen und Faschen von Fenstern und Türen sowie Buntsteinputz für die Sockelgestaltung - wurden die Grundlagen geschaffen.
Die Feinputzflächen wurden anschliessend in Weiss betont, während die grosse, rau geputzte Fassadenfläche ein stylishes helles Grau erhielt – "aber ein sehr warmes", wie Peter Dahms hervorhebt. Insgesamt schafft diese bewusst reduzierte Putz- und Farbgestaltung eine zurückhaltende, stilvolle und harmonische Hausansicht.
Und zwar auf Dauer: Peter Dahms hat sich beim Finish für eine Brillux Fassadenfarbe entschieden, die er "für den Mercedes unter den Aussenfarben" hält. Die schmutzabweisende, äusserst farbtonbeständige und diffusionsoffene Silicon-Fassadenfarbe, mit Pilz- und Algenschutz ausgestattet, sieht auch nach neun Jahren Bewitterung noch aus wie neu.
Optik schafft zwar auch Behaglichkeit, aber seit der Dämmung kann ich ohne Zug im Nacken auch ganz gemütlich auf meinem Sofa sitzen.
Zwei deutliche Klimaverbesserungen
Wie lebt es sich im Traumhäuschen nach der äusserst professionellen Fassadenertüchtigung? "Die Behaglichkeit hat sich nach der Dämmung um ein Vielfaches erhöht", berichtet Peter Dahms.
Dass es nicht nur gefühlt wärmer und weniger zugig im Haus zugeht, sondern auch messbare Effekte erzielt wurden, zeigt dem Hohen Neuendorfer der Blick auf seinen Heizölverbrauch: "Der hat sich seit der Wärmedämmung halbiert – obwohl wir nach wie vor mit der alten Heizungsanlage leben und mit ihr sogar Warmwasser erzeugen, das vor der Renovierung in Elektroboilern erhitzt worden ist."
In der Jacob-Wins-Strasse lebt es sich offensichtlich jetzt doppelt klimafreundlich: Die neue Dämmung beschert Familie Dahms mehr Wohnkomfort, und dem Planeten bleibt einiges an CO2-Belastung erspart.