Ein knallgrünes Experiment
Standort Am Inselpark 17, 21109 Hamburg
Bauherr KOS-Wulff Immobilien, Hamburg
Planung Otto Wulff Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Hamburg und Sprenger von der Lippe Architekten, Hannover
Ausführung B&R Bau Fassadentechnik, Hamburg
Die IBA, Internationale Bauaustellung in Hamburg, stand unter dem Motto: Sprung über die Elbe - eine Stadt wird neu gebaut. 50 IBA-Projekte markieren hier den Beginn einer nachhaltigen und modernen Stadtentwicklung. Modellhäuser sollen Antworten darauf geben, wie Menschen im 21. Jahrhundert wohnen und arbeiten.
Eines dieser Projekte ist das BIQ – das Algenhaus, das mit flexiblen Innenraumgestaltungen Standards für das urbane Leben der Zukunft setzt. Das wirklich Besondere ist aber, dass es das erste Haus weltweit ist, das sich über eine Gebäudefassade aus Photobiokollektoren selbst mit Energie versorgt.
Das kubische, viergeschossige Wohnhaus weist zwei unterschiedliche Fassaden auf. Die sogenannte Bioreaktorfassade ist dabei mehr als ein ästhetisches Gebäudekleid. Als lebende Biohaut dient sie der Energiegewinnung. In ihrem Inneren werden Mikroalgen kultiviert, die unter Sonneneinstrahlung und Zugabe von CO2 und flüssigen Nährstoffen Biomasse und Wärme produzieren. Kombiniert mit Geothermie, Solarthermie und Fernwärme entsteht ein ganzheitlich regeneratives Energiekonzept. Die nach Nordosten und -westen ausgerichteten Fassaden sind im Sinne eines nachhaltigen Gebäudes in signalisierendem, knalligen Grün gestrichen und mit quer über die Fassade verlaufenden Sprechblasen markiert. Das kann man kunstvoll oder informativ nennen, es ist aber in jedem Fall eine angemessene und gelungene Gestaltung der Hülle eines wirklich besonderen Projektes.