Dass es nicht die Vielzahl von Farbtönen und Farbnuancen braucht, um eine stimmige Gestaltung einer an Schmuck- und Dekorelementen reichen Fassade zu erzielen, beweist das historische Mehrfamilien- und Geschäftshaus in Berlin. Das Eckgebäude kommt mit dem Minimum an farblichen Gestaltungsprinzipien aus. Der Sockel ist dunkel vom Rest der Fassade abgesetzt, wobei die farbliche Fassung über die Hälfte des zweiten Geschosses hinausreicht und dort die Fenster gewissermaßen einbindet.
Gemessen an der Höhe des Gebäudes ist diese Maßnahme absolut vertretbar, erhält doch das Gebäude dadurch in der optischen Gesamtwirkung einen soliden Stand. Die stilprägenden Elemente der Fassade wie Gesimse, Gurte und Bänder wirken trotz der „Eintönigkeit“ nicht „totgestrichen“. Das Gebäude hinterlässt an der prominenten Stelle, an einer belebten Straßenkreuzung, den Eindruck einer selbstbewussten Präsenz, ohne dabei seinen Fassadenschmuck durch übertriebenen Farbeinsatz aufdringlich zu Markte zu tragen.