Farbenfrohe Investition in die Zukunft.
Standort Sengestraße 7, 76187 Karlsruhe
Bauherr Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden Karlsruhe
Planung wulf architekten GmbH Stuttgart
Ausführung Malerwerkstätten Heinrich Schmid GmbH & Co. KG Baden-Baden
Die pädagogischen Inhalte bestimmen den Entwurf. Das zeigt sich besonders im Klassengebäude, einer Betonkonstruktion: Das Raumgefüge ist hierarchisch organisiert, von öffentlicher zu privater Lernsituation; die Kinder dürfen ihren Lernort situativ wählen. Ein Atrium in der Mitte des Betonwürfels dient als Treppenhaus, als Entree und zugleich auch als Schulaula und Belichtungshof. Eine breite Treppe aus Kiefernholz stützt sich auf ein Podest, das teilweise aus Holzboxen besteht.
Die schützende Hülle aus grünen und roten Lamellen ist, zumindest äußerlich, das Hauptgestaltungsmerkmal. Dabei dient sie nicht nur der Ästhetik, sondern auch der Sicherheit der Schüler. Sie hält Passanten auf Distanz: physisch, denn die Fassade bildet eine Zwischenzone zwischen Außengelände und Klassenraum, aber auch optisch, denn die Fassade wirkt aus der Ferne geschlossen, die Schüler sind vor Einblicken geschützt. In der Bewegung zeigt sich die ganze Vielfalt der Lamellenfassade. Was von Weitem als grüne oder rote Wand erscheint, differenziert sich mit jedem Schritt des Näherkommens. Grün und Rot, von Ferne noch als zwei solitäre Farben wahrgenommen, verfeinern sich bei der nahen Betrachtung um jeweils mehrere Farbnuancen.
Überraschend ist der Blick über die Schulter auf die rückwärtigen Lamellenseiten: Das Farbbild kehrt sich um, was eben noch in Grüntönen erschien, ist im Rückblick rot. Einzelne Lamellen sind in der materialeigenen Farbe Aluminium angelegt, auch hier wirkt die Reflexion der Farbe als Spiegel von Wetterlage und Tageszeit. Lichtbrechung und Farbenlehre, das ist nur ein Teil des Wissens, das die Kinder am Bauwerk selbst beobachten, erfahren und lernen können.