Farbe macht Schule.
Standort Max-Planck-Straße, 77933 Lahr
Bauherr Stadt Lahr
Planung Abteilung Hochbauamt Stadt Lahr
Ausführung Malerbetrieb Wolfgang Müller Lahr und Gipsergeschäft Klaus Schwarzwälder Lahr und Malerbetrieb Wagenmann Lahr
Das Mitte der 60er-Jahre erbaute Hauptgebäude des Max-Planck-Gymnasiums in Lahr ist in seiner architektonischen Grundstruktur und klaren Nutzungsgliederung nach wie vor erhalten: Aula auf der Westseite des Gebäudes, Sporthalle auf der Ostseite, Klassenzimmer auf der Südseite, Verwaltung und naturwissenschaftliche Räume auf der Nordseite.
Der Innenhof ist mit Mensa, Kiosk, Mediathek und verschiedenen Aufenthaltsbereichen und mit der Umwandlung zur offenen Ganztagsschule zum Mittelpunkt des Schullebens geworden.
Das Schulkonzept als offene Ganztagsschule verlangte neue Flächen, die über die vordergründige Funktionalität hinaus eine hohe atmosphärische Aufenthaltsqualität für Schüler und Lehrer vermitteln. Der Hof wurde mit einer lichtdurchlässigen Folienkissenkonstrunktion überdacht. Auf gut 1.200 m² findet die neue Schulwelt in drei zweistöckigen Kuben mit Räumen wie Lernwerkstätten, Bibliothek, Medienraum, Kiosk und Mensa statt. Mit der Verteilung des vorgegebenen Raumprogramms auf drei Gebäude, anstelle eines großen Gebäudes, ist der Innenhof weiter offen und transparent geblieben.
Die drei neuen Gebäude heben sich in Form- und Farbsprache deutlich von der umgebenden Baustruktur ab und betonen dadurch ihren außergewöhnlichen Stellenwert für Schule und Schulalltag. Die Strategie des Bauteams, dem auch Schüler und Pädagogen des Max-Planck-Gymnasiums angehörten, war es, dem Bestandsbau bewusst farbige Kontrastpunkte entgegenzusetzen: magisches Violett, leuchtendes Gelb, tiefes Rot, kreatives Blau und lebendiges Grün. Die einzelnen Farbtöne wurden unter farbpsychologischen Aspekten für den kreativen Ort Schule ausgewählt und beschreiben das Farbspektrum „Fantasie“.
Die Fassaden sind mit Rausan KR Feinputz 3530 ausgeführt und zeichnen sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Abrieb und Verschmutzung aus. Neben den architektonischen Gesichtspunkten waren Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und thermische Behaglichkeit zentrale Entwurfsparameter. Das Foliendach ist vollständig recycelbar und führt laut Berechnungen – trotz Energieverbrauchs für drei neue Gebäude – zu einer Einsparung von 17 %.