Silikat-Innenfarben für neuen Sakralraum.
Standort Dorf 1, 39025 Plaus
Bauherr Gemeinde Plaus
Planung Dr. ARCHITEKT ERWIN GERSTGRASSER, Naturns
Ausführung Erwin Gögele, Rabland; Bonedil S.R.L., Dorf Tirol
Mit ihrem romanischen Glockenturm und dem gotischen Kirchenschiff prägt die Pfarrkirche St. Ulrich in Plaus das Dorfbild entscheidend mit. Allerdings bot die aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche der Gemeinde, die sich in den letzten dreissig Jahren mehr als verdoppelt hatte, nicht mehr genug Platz. Nach langen Überlegungen über einen Neubau stellte 2013 dann ein Wettbewerb die Weichen für eine Erweiterung: Der Entwurf besticht dadurch, dass die alte Ulrichkirche und die neu gebaute Monikakirche mitsamt dem erweiterten Friedhof ein einheitliches Ensemble bilden. Decken und Wände des neuen Sakralraums wurden mit dem Silikat-System von Brillux beschichtet. Das System erfüllt sowohl die hohen technischen und akustischen Anforderungen als auch den Wunsch nach einer hochwertigen Optik. Eine neue Kirche zu bauen, ist heutzutage ein äusserst seltenes Ereignis. Nach mehreren Anläufen fiel 2013 durch einen Wettbewerb schliesslich die Entscheidung für den Entwurf des Naturnser Architekten Dr. Erwin Gerstgrasser und damit für die bauliche Erweiterung. Beim anschliessenden Volksentscheid stimmten zwei Drittel der Bevölkerung für die Verwirklichung. 2017 wurde die der Heiligen Monika gewidmete neue Kirche vom Diözesanbischof feierlich eingeweiht.
Genauso ungewöhnlich wie der Bau einer neuen Kirche ist auch die Schutzherrschaft der heiligen Monika: Eine Kirche, die der Patronin der Frauen und Mütter gewidmet ist, ist in Südtirol einmalig. Der geometrisch einfache Grundriss des neuen Sakralraumes bietet nun 150 Sitzplätze. Altar und Chorraum sind um zwei Stufen erhöht, das Altarbild ist mit Tageslicht hinterleuchtet. Der Innenraum ist zurückhaltend, aber hochwertig gestaltet. Ein marmorierter graubrauner Naturstein ziert den Boden. Altar und Kanzel wurden aus weissem Marmor bzw. Marmor und Holz gefertigt. Das Holz der Bänke und Türen setzt warme Farbakzente und harmoniert mit dem rötlichen Braunton des Natursteinbodens. Darüber hinaus verleiht die Lichtführung dem Raum eine besondere Stimmung: Über oben liegende Lichtbänder gelangt stets Tageslicht in den Sakralraum. Zudem integrierten die Architekten oberhalb des Altars eine Lichtkuppel in das Flachdach. Um die Symbolkraft dieses Blickes gen Himmel zu verstärken, erhielt die Kuppel eine goldene Umrandung. Zusammen mit den Lichtbändern entsteht der Eindruck, als schwebe die Decke. Das von der Plausaner Künstlerin Evelyn Kuppelwieser gestaltete Glaskreuz an der Altarwand stellt mit seinem Farbverlauf von Goldgelb über Orange und Rot bis hin zu Blau zudem eine Verbindung zur Lichtkuppel her.
Mit dimmbaren LED-Leuchten können die Wände zudem gezielt angestrahlt werden. Zusätzlich installierte Deckenleuchten verleihen dem Raum eine feierliche Note. Bei der Innenraumgestaltung lag der Fokus auf der Akustik, damit von allen Plätzen aus jedes Wort, das von der Kanzel gesprochen wird, gut zu verstehen ist. Die konzipierten Akustikwände bzw. -decken stellten hohe technische Anforderungen an die Beschichtung. Zudem sollten diese gleichzeitig ein hochwertiges, stumpfmattes Erscheinungsbild haben.