Ein Denkmal mit grandioser Aussicht und Café.
Standort Baumberg 45, 48301 Nottuln
Bauherr Baumberge-Verein e. V., Münster
Ausführung Malerbetrieb Andreas Göcke, Billerbeck
"Eine hügelige Erhebung westlich von Münster" – die Baumberge. Auf dem höchsten Gipfel, dem 187,61 Meter hohen Westerberg, wurde zwischen 1897 und 1901 ein 32 Meter hoher Aussichtsturm errichtet. Als Baumaterial kam, wie könnte es anders sein, Baumberger Kalksandstein zum Einsatz. Initiator und Namensgeber für den Longinusturm war der Geograph und Naturwissenschaftler Dr. Fritz Westhoff, alias Dr. Longinus (lat. der Lange), wie der Wissenschaftler wegen seiner Körpergröße von 1,92 Metern auch genannt wurde. Bauherr war der 1896 gegründete Baumberge-Verein, der bis heute Eigentümer des Longinusturms ist. Seit 1995 wird der Longinusturm nicht nur als Aussichtsturm, sondern auch als Café betrieben. 2007 gelang es dem Verein schließlich nach jahrelanger gründlicher Vorarbeit, das Äußere des seit 1991 unter Denkmalschutz stehenden Turms zu sanieren. 2009 folgte dann die Sanierung der Sandsteinfassade durch Abschälen loser Schichten, Ausstemmen der Fugen, Ersatz defekter Sandsteinquader und anschließende Neuverfugung.
Mit Mecky Bertels und Wilhelm Wesseln, die den Longinusturm nun seit Anfang November 2015 gepachtet haben, soll das über die Grenzen des Landes bekannte Baumberger Original auch innen völlig neu belebt werden. Mehrere Monate wurde das Innere des Turmes renoviert und das Café 18|97 mitsamt der Infrastruktur umgebaut. Neue Sanitärräume, ein komplett neu gestalteter Küchenbereich und die Umgestaltung des Turmaufgangs mitsamt den Außenanlagen – alles nach den strengen Kriterien des Denkmalpflegeamtes, das unter anderem die Verarbeitung von originalgetreuen Materialien forderte. Die Realisierung dieses Projektes erfolgte ausschließlich mit ortsansässigen Partnern und Unternehmen.
Um die historische Optik der Innenräume zu erhalten, waren keine glatten Wände gefragt, sondern vielmehr eine rustikale Anmutung, die eine urige Atmosphäre erzeugt und zugleich einen reizvollen Dialog mit der modernen Einrichtung führt.
Mit der Ausführung der Malerarbeiten war Malermeister Andreas Göcke aus Billerbeck beauftragt worden. Mit seinem insgesamt 8-köpfigen Team bot er neben hervorragenden handwerklichen Fähigkeiten und hoher Flexibilität die regionale Nähe zum Longinusturm und erhielt somit den Zuschlag für die Renovierung des über die Grenzen des Münsterlandes bekannten Ausflugsziels.
Neu gestaltet wurde auch die Aussichtsplattform des Turmes. Die neuen Pächter hatten die Idee, beim Weitblick über das Münsterland für Orientierung zu sorgen. In ihrem Auftrag fertigte der ostafrikanische Künstler Emmanuel Owor speziell für den Longinusturm Illustrationen markanter Ortsansichten an, die den Besuchern und Gästen beim Blick über die Baumberge und das Münsterland nun die Frage beantwortet, welche Stadt wo liegt.