Farbliche Neugestaltung haucht "störendem Baukörper" Attraktivität und Modernität ein.
Standort Briloner Landstr. 3, 34497 Korbach
Bauherr Magistrat der Stadt Korbach Hochbauamt, Korbach
Farbentwurf Brillux Farbstudio Münster
Ausführung Malermeister Saure, Korbach
Das direkt in der Innenstadt Korbachs befindliche Parkhaus im Charme der „Moderne der 70er“ entspricht zwar nicht unserer heutigen Architekturauffassung, aufgrund der Parkplatzsituation kann man auf das Gebäude jedoch nicht verzichten. Ein Neubau ist zudem nicht finanzierbar.
An der Architektur konnte und wollte man nichts ändern. Somit verblieb lediglich das Mittel der Farbgebung, um diesem großen und zumeist auch in der Stadtansicht störenden „Betonklotz“ Attraktivität und Modernität einzuhauchen.
„Wenn es schon ein störender Baukörper ist, dann soll es wenigstens gewollt aussehen – ein Hingucker sein.“ So die Gestaltungsaufgabe. Es war also nicht die Aufgabe, den Baukörper inmitten einer farbigen Innenstadt betonfarbig „wegzustreichen“.
Es wurden mehrere Entwürfe mit unterschiedlichsten Gestaltungsansätzen erstellt. Der Bauherr bevorzugte die Farbvariante, die an die längst vergessene Geschichte Korbachs als Goldgräberstadt erinnert.
Die öffnungsfreien Bereiche wurden als unterschiedliche Erdschichten und nach oben hin heller werdende Graustufen abgesetzt. Die Höhe des Gebäudes wird so erfassbarer. Dagegen erinnern die Stützen und Brüstungen an die Goldadern mitten im dunklen Fels, symbolisiert durch die schwarz wirkenden Öffnungen. Die Suche nach dem Eingang hat dank der akzentuierenden roten Farbigkeit der Treppenhaustürme ein Ende.
Durch die Leichtigkeit ausdrückende Graunuancierung und die Sonne symbolisierenden Brüstungen bekommt das doch „unfreundliche und anonyme“ Parkhaus ein ganz eigenes, freundliches Flair. Selbst bei schlechtem Wetter und abends vermittelt es Heiterkeit. Für schlechte Laune bleibt keine Zeit.
Das Parkhaus bekam ein modernes, jugendliches, ja heiteres Outfit. Es wird als Baukörper wohl immer inmitten der Innenstadt, nur 50 m neben der Fußgängerzone, störend bleiben – aber nun als bewusster Farbklecks.
Über dieses Objekt wurde in der Fachzeitschrift Malerblatt berichtet: Artikel ansehen (PDF)