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Parkhaus Stubengasse, Münster

Parkhaus-Morphose.

Bautafel

Standort Stubengasse 22, 48143 Münster

Bauherr WBI Westfälische Bauindustrie GmbH Münster

Planung Architekt Fritzen+Müller-Giebeler Architekten BDA Ahlen

Ausführung Heßbrüggen GmbH Münster

  • Komposition der Kontraste: von leicht bis schwer, von massiv bis aufgelöst, von ruppig bis edel.

    Komposition der Kontraste: von leicht bis schwer, von massiv bis aufgelöst, von ruppig bis edel.

  • Gerade in der Dämmerung kann man das Innenleben des Gebäudes sehr genau erkennen.

    Gerade in der Dämmerung kann man das Innenleben des Gebäudes sehr genau erkennen.

  • Mit rund 1 800 m² nimmt hierbei das Möbelgeschäft im transparenten Erdgeschoss samt Obergeschoss die größte Einheit ein.

    Mit rund 1 800 m² nimmt hierbei das Möbelgeschäft im transparenten Erdgeschoss samt Obergeschoss die größte Einheit ein.

  • In dem Möbelgeschäft sind die Strukturen des alten Parkhauses noch erkennbar.

    In dem Möbelgeschäft sind die Strukturen des alten Parkhauses noch erkennbar.

  • Die alten Strukturen sind auch von außen ablesbar, da die Glasfassade den Einblick ermöglicht.

    Die alten Strukturen sind auch von außen ablesbar, da die Glasfassade den Einblick ermöglicht.

  • Die farbigen modernen Möbel fügen sich ideal in das Gesamtbild des Gebäudes ein und lassen das Objekt nach außen hin transparent und freundlich wirken.

    Die farbigen modernen Möbel fügen sich ideal in das Gesamtbild des Gebäudes ein und lassen das Objekt nach außen hin transparent und freundlich wirken.

Die Stubengasse galt als eines der letzten freien zentralen Grundstücke in Münsters Altstadt. Nach der Auslobung eines Investorenwettbewerbes, den die Architketen Prof. Ernst Kasper und Fritzen + Müller-Giebeler Architekten BDA zusammen mit der Harpen AG gewannen, wurde schließlich beschlossen ein neues Geschäftszentrum (2009 fertig gestellt) zu errichten, die heutige Stubengasse.

Damit rückten auch Bestandsgebäude in den Blick, die bislang im Windschatten lagen. Unter anderem ein abgängiges Parkhaus. Dieses wurde 1964 in nüchterner Form noch mit einer Tankstelle im Zufahrtsbereich errichtet und diente darüber hinaus der Anlieferung des benachbarten Großkaufhauses.

Die Zukunftsfrage drängte sich geradezu auf, doch wie könnte ein Umbau gelingen? Ein Komplettabriss kam aufgrund der Kaufhausanbindung nicht infrage, auch signalisierte ein Bestandsmieter, ein auf Inneneinrichtung spezialisiertes Möbelgeschäft, großes Interesse an neuen ungewöhnlichen Räumen. Immer mehr Zwänge ergaben sich. Klug hat man sie als Teile eines Puzzles gedeutet. Das Büro Fritz + Müller-Giebeler Architekten BDA, die Architekten der benachbarten Großbaustelle Stubengasse, erhielten auch für den Umbau des Parkhauses den Auftrag.

Ihr Architekturkonzept hat an der Kubatur nicht viel verändert: Der Parkhausklotz wurde als neuer Stadtbaustein interpretiert. Teile wurden entkernt, obere Geschosse zurückgebaut, um das Gesamtvolumen dann vollständig für fünf Nutzungen neu zu programmieren und aufzustocken. Mit rund 1 800 m² nimmt hierbei das Möbelgeschäft im transparenten Erdgeschoss samt Obergeschoss die größte Einheit ein.

Hauptbestandteil der oberen Geschosse stellen acht Stadtwohnungen dar, in Schottenbauweise eingefügt in das übernommene 7,5-Meter-Achsmaß. Sie werden über einen begrünten, offenen Innenhof erschlossen, der von der Straße nicht erkennbar ist. Der Passant erhält lediglich eine vage Ahnung, da jeweils vier Maisonette-Wohnungen sich mit der Terrasse nach draußen zeigen, ja sogar inszenieren: Goldene Vorhänge mit einer Höhe von 7,5 Meter sind hier wirkungsvoll angebracht, um vor Sonnenstrahlen und Blicken zu schützen.

Die Mietwohnungen mit jeweils 160 beziehungsweise 200 m² Wohnfläche verfügen über große offene Grundrisse auf zumeist drei Ebenen mit vielfachen Sichtbeziehungen innerhalb des eigenen Wohnraums wie auch hinaus in die Stadt. Ferner ist eine Büroeinheit im Mezzanin entstanden, zur Rückseite orientiert, und – nicht zuletzt – ein voll automatisches Fahrradparkhaus mit rund 400 Stellplätzen, das Münsters Verkehrsmittel Nr. 1 einmal mehr Raum gibt. 

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