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28. September 2017 Nachmittagsarchitektur in Memmingen

Die Altstadt der Stadt Memmingen gehört mit ihren vielen Plätzen, Bürger- und Patrizierhäusern und der Stadtbefestigung zu den am besten erhaltenen Städten Süddeutschlands. Vor diesem Hintergrund stehen im Mittelpunkt der Führung zum einen die historischen Stadträume von Memmingen und zum anderen deren aktuelle städtebauliche Entwicklung.

Der Marktplatz, Memmingens "gute Stube", wurde durch seinen Ausbau (SEP Baur&Deby Architekten 1991) der erste verkehrs- und parkierungsfreie Platz der Altstadt. Beim Weinmarkt und Rossmarkt (Neugestaltung Geiger-Ost Architekten, Memmingen mit Landschaftsarchitekt Prof. Schegk, Haimhausen, 2006) würde ein Laie glauben, so hätten diese Plätze schon immer ausgesehen. Und der mittelalterliche Schrannenplatz wurde nach dem Abriss der platzbegrenzenden Winterschranne erst 2010 durch die Neugestaltung (club L94, Landschaftsarchitekten, Köln) wieder in die historische Altstadt eingebunden.

Die kenntnisreiche Führung mit dem Stadtplaner Mathias Rothdach vermittelte Hintergründe und Ziele der Planungen und stellte aktuelle Bauten und Projekte vor, die die zukünftige Entwicklung der wachsenden Stadt massgeblich befördern. Beispielhaft dafür sind mit namhaften Architekturpreisen ausgezeichnete Projekte wie das Stadthaus "white house" von SOHOarchitekten aus Memmingen sowie die beiden Realschulen, die auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofs der Stadt in den letzten Jahren entstanden sind.

Um 15 Uhr trafen sich alle Teilnehmer der Nachmittagsarchitektur und wurden durch Herrn Götz, Brillux Gebietsverkaufsleiter, und Herrn Rothdach herzlich begrüsst. Nach einer kleinen Einführung begann die Exkursion durch Memmingen. Die besichtigten Stationen werden im Folgenden noch einmal im Detail beschrieben.

Die Stationen der Tour

Das Areal umfasst den Erweiterungsbau des Theaters sowie die Geschäfts- und Ärztehäuser an Schrannenplatz und Lindentorstraße. In Anlehnung an die historische Situation bilden drei Plätze eine ins Stadtgefüge eingebundene Platzfolge.

Der "Neuen Schranne" kommt dabei die schwierige Aufgabe zu, dem Schrannenplatz nach Verschwinden der historischen Schrannen wieder Kontur zu verleihen. Sie tut dies mit subtilen Mitteln: Die Grundidee der Gebäudefassaden basiert auf der traditionellen Zweiteilung der traufseitigen Ansicht eines mittelalterlichen Hauses. Ruhige Putzflächen, großformatige Schaufensterflächen und vertikal durch Betonstelen rhythmisierte Flächen wechseln sich in abstrakter Fügung ab.

Das Projekt Kronenareal ist seit der Umgestaltung des Schrannenplatzes das größte Bauvorhaben in der südlichen Altstadt von Memmingen. Auf dem seit Jahrzehnten aufgelassenen Gelände eines ehemaligen Brauereistandortes mit Mälzerei entsteht ein attraktives Wohn- und Dienstleistungsquartier, das mit seiner Architektursprache Genius und Typologie des Ortes erhält.

Die Städtische Realschule bildet mit der Staatlichen Realschule und den von beiden Schulen genutzten Sporthallen und Freiflächen eine städtebauliche Einheit. Die Gebäude sind kompakt mit kurzen Wegen und einfacher Orientierbarkeit konzipiert. Sie orientieren sich zu einem gemeinsamen Vorplatz und bilden auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofgeländes zusammen mit dem Hausmeisterhaus und dem Pausenhof einen offenen und kommunikativen Schulcampus.

  • <p>Elsbethenareal; <i>Foto: Fackler, Memmingen</i></p>

    Elsbethenareal; Foto: Fackler, Memmingen

  • <p>Kronenareal; <i>Rendering: Rakete GmbH, C. Siebendächer Baugenossenschaft eG</i></p>

    Kronenareal; Rendering: Rakete GmbH, C. Siebendächer Baugenossenschaft eG

  • <p>Sebastian-Lotzer-Realschule, Gebäude 4; <i>Foto: Mathias Rothdach</i></p>

    Sebastian-Lotzer-Realschule, Gebäude 4; Foto: Mathias Rothdach

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