Titelfoto: © RLP Rüdiger Lainer + Partner
Dem neuen Stadtteil der Seestadt Aspern auf dem ehemaligen Flugfeld kann man buchstäblich beim Wachsen zuschauen – das zentrale Seeparkquartier nimmt konkrete Formen an – und auch am Nord ufer werden schon Bauvorbereitungen getroffen. Bis zur prognostizierten Fertigstellung 2028 mit 10.500 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätzen bleibt noch viel zu tun, aber seit gut vier Jahren leben rund 6.000 Menschen in der Seestadt, an die 2.000 haben hier ihren Arbeitsplatz und alle konnten schon ihre Erfah rungen sammeln mit den zukunftsweisenden Konzepten für nachhaltige Mobilität (Stichworte Sammel garagen und Seestadtflotte) und gemanagte Einkaufsstrassen. Basierend auf dem Masterplan von Tovatt Architects und Planners (2006) und dem Freiraumkonzept von Gehl Architects (2009) werden die Bauten und Freiräume überwiegend durch Wettbewerbe definiert.
Termin: Mittwoch, 23. Oktober 2019, 14:45 bis 18:00 Uhr, anschliessend Get-together
Treffpunkt:
Führungen:
Innenbesichtigungen: HoHo Wien (RLP Rüdiger Lainer+Partner) | JAspern (POS architekten)
Get-together: 18:00 Uhr Salz und Pfeffer, Seestadtstrasse 27, 1220 Wien
Das Wort Leuchtturmprojekt trifft auf das HoHo ganz besonders zu: International setzt es Massstäbe für Hochhäuser in Holz-Hybridbauweise (Tragwerk und Bauphysik: RWT+ZT GmbH). Es steht mit 24 Etagen eindrucksvoll gleich neben der U-Bahn Station und markiert somit den Eingang zum Neubaugebiet Seestadt Aspern. Das Ensemble aus differenzierten Volumen entwickelt im Inneren nochmals ganz eigene Qualitäten, die vor allem durch die kontinuierliche Verwendung von Holz in unterschiedlichen Ausführungen bestimmt wird. Eine breite Palette an Nutzungen wie Wohnen, Hotel, Büro, Wellness, Gesundheit, Gastronomie stehen durch Material und Raumgestaltung in direktem Dialog miteinander.
Bild: © RLP Rüdiger Lainer+Partner
Das 214 geförderte Mietwohnungen umfassende Projekt ist das Ergebnis eines Bauträgerwettbewerbs. Das Handicap einer Sammelgarage wurde hier zum Vorteil umgemünzt – über der Autorampe entstand ein schräger Spielbereich, der zwei Freiräume mit unterschiedlichen Nutzungen und Atmosphären verbindet (idealice Landschaftsarchitektur). Das strenge System mit drei parallelen Laubengängen, an denen die Wohnungen manchmal beidseitig, manchmal einseitig angeordnet sind, erwies sich als äusserst ökonomisch und flexibel, die Deckenspannrichtung von Außenwand zu Außenwand erlaubte ebenso flexible Grundrisse. Zum Straßenraum wurden Duplex-Einheiten für die Kombination von Wohnen und Arbeiten angeordnet.
Bild: © Hertha-Hurnaus_pq
Das kleinste der fünf Baugruppenprojekte am Hannah-Arendt-Platz mit 18 Wohneinheiten, für eine Eigentümergemeinschaft und eine Apotheke, punktet gleich mit mehreren Attributen. Das Gebäude im Passivhausstandard – mit einer lichten Raumhöhe von 2,80 m ausgeführt – hat neben dem multifunktionalen „Salon JAspern“ im Erdgeschoss, einen Waschsalon, ein gemeinschaftlich nutzbares Dachgeschoss mit Lounge und eine grosszügige Dachterrasse mit Hochbeeten für die Bewohner zu bieten. Sehenswert ist auch das sich nach oben öffnende Treppenhaus, das mit gekonntem Lichtdesign bedeutet wird.
Foto: © Felicitas Konečny
Auf drei Seiten wird das Gebäude von umlaufenden Balkonen mit einer textilen Fassadenbespannung eingefasst, die vierte Seite öffnet sich mit grosszügigen bepflanzten Terrassen (von Pflanz! garten und freiraum) und zwei Stiegen zum Hannah-Arendt-Park. Auch durch die geschickte Situierung der großen Turnsäle (halb unter Straßenniveau, halb mit Verglasungen zu den Erdgeschossbereichen) wirkt diese Schule für 1.100 Schüler/-innen von 10 bis 18 Jahren licht, leicht und durchlässig.
Foto: © Felicitas Konečny
Erneuerbare Energien sind ein Leitthema der Seestadt, und das erste hier errichtete Haus, ein Plus-Energiegebäude, ist sowohl Forschungsstätte als auch Forschungsobjekt. Den Wettbewerb für Bauteil 2 und 3 gewannen ebenfalls ATP mit ihrem integralen Planungsansatz, sodass sowohl das technische Konzept als auch das städtebauliche Ensemble um einen zentralen Freiraum (idealice Landschaftsarchitektur) weiterentwickelt werden konnten.
Foto: © Felicitas Konečny